Ist eine Ertragsausfallversicherung für Photovoltaik sinnvoll?
Eine Ertragsausfallversicherung springt immer dann ein, wenn die Photovoltaikanlage keine Stromerträge liefert. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein und nicht in jedem Fall zahlt jede Versicherung. Ob und wann sich ein solcher Versicherungsschutz lohnt, wollen wir hier untersuchen.
Lohnt sich eine Ertragsausfallversicherung?
In vielen Versicherungen für PV-Anlagen sind Ertragsausfallversicherungen, auch Betriebsunterbrechungsversicherung genannt, bereits enthalten – allerdings nicht in allen. Sollte man also auf eine entsprechende Police mit einer Ertragsausfallversicherung achten?
Aus wirtschaftlicher Sicht ist eine solche Photovoltaikversicherung unbedingt zu empfehlen! Schließlich ist eine PV-Anlage eine teure Investition, die sich nur dann lohnt, wenn sie entsprechende Gewinne in Form von Strom erzielt. Bleiben diese aus, kann dies schnell zu hohen finanziellen Verlusten führen.
Die Ursachen für einen Ertragsausfall können recht unterschiedlich sein und in manchen Fällen kann sich eine Reparatur bzw. eine Instandsetzung der Anlage recht lange hinziehen. Dann ist es gut, wenn die Versicherung die entgangenen Gewinne durch die Einspeisevergütung ausgleicht und eine mögliche Finanzierung der Photovoltaikanlage damit nicht ins Wanken gerät.
Welche Schäden deckt die Ertragsausfallversicherung ab?
Als Teil der Photovoltaik-Allgefahrenversicherung deckt die Ertragsausfallversicherung die gleichen Risiken wie diese ab. Wird also beispielsweise aufgrund von Sachschäden an der Anlage oder am Wechselrichter, die durch Sturm, Hagel, Brand, Bedienfehler, Diebstahl oder ähnliche Ereignisse entstanden sind, kein Strom mehr produziert, springt die Versicherung ein. Einige Ertragsausfallversicherungen ersetzen darüber hinaus sogar geminderte Stromerträge, die sich durch schlechtes Wetter, Abnutzung, Anlagenfehler oder Verschmutzung ergeben können. Auch Mindererträge, die durch eine Netztrennung vonseiten des Einspeisers entstehen, werden teilweise erstattet.
Welche Risiken und Schäden die jeweilige Versicherung abdeckt, sollten Sie in der Police genau überprüfen und daher nicht nur auf den Preis der Police achten. Wichtig ist dabei auch die Frage, ob die Versicherung im Garantiefall einspringt. Fällt ein wichtiges Bauteil während der Garantiezeit aus, muss sich der Kunde nämlich an den Hersteller wenden. Bei einer Versicherung, die diese Schäden ebenfalls abdeckt, bekommt er sein Geld für die Ertragsausfälle allerdings deutlich einfacher direkt von der Versicherung.
Wie lange und was zahlt die Ertragsausfallversicherung?
Eine bestimmte Karenzzeit bzw. Selbstbeteiligung ist in fast allen Policen vereinbart. Dabei handelt es sich meistens um einen oder zwei Tage, an denen der Ertragsausfall nicht beglichen wird. Eine höhere Selbstbeteiligung lohnt sich für kleine oder mittlere Anlagenbetreiber kaum.
In der Regel sind die Ertragsausfallversicherungen auch zeitlich begrenzt. Meist zahlen der Versicherer maximal sechs oder zwölf Monate.
Die Höhe der Entschädigung für den Ertragsausfall wird beim Abschluss der Versicherung bestimmt und sollte bei der Entscheidung für den passenden Anbieter beachtet werden. Oft sind Größenordnungen von 2 bis 2,50 Euro pro Kilowatt und Tag üblich. Teilweise wird der Ertragsverlust für die weniger produktiven Wintermonate zudem auf 1 bis 1,50 Euro beschränkt.
Gerade für größere Anlagen sind auch andere Berechnungsmethoden üblich. So kann hier der tatsächlich entstandene Ertragsausfall mithilfe von Referenzwerten berechnet werden. Da dies deutlich aufwendiger ist, wird die Methode aber bei kleineren Privatanlagen kaum angewendet.